Von Carmen Warstat
BACKNANG. Es sollte ein urgemütlicher Nachmittag werden. Im Vereinshaus wurde das neue Wanderjahr begrüßt und zugleich Geburtstag gefeiert. Ganz im Sinne der Traditionspflege gab es regionaltypische Speisen und Getränke, serviert vom Team der Gaststätte Eintracht.
Als Gratulanten waren Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, der Vizepräsident des Schwäbischen Albvereins Reinhard Wolf und der Gauvorsitzende Roland Luther erschienen. In ihren Grußworten würdigten sie das Engagement und die Leistungen der Backnanger Ortsgruppe beispielsweise auch für die Mundartforschung. Selbst langjähriges Mitglied, ließ der Oberbürgermeister sich zu einer „Liebeserklärung“ an Backnang hinreißen und wünschte der Ortsgruppe, „dass ihrer großen Tradition auch eine große Zukunft folgt.“ Im Namen der Stadt überreichte Nopper einen Jubiläumsscheck über 1250 Euro – also 10 Euro für jedes Jahr des Bestehens.
Ortsgruppenvorsitzender Albert Dietz bedankte sich mit einem Präsent und versicherte, dass der Albverein das Ansehen der Stadt auch weiterhin ehren und das Geld für das Projekt Necknamen gute Verwendung finden werde.
Aus Marbach am Neckar war Reinhard Wolf angereist. Er blickte 125 Jahre zurück und erläuterte, dass die Gründung vieler Natur- und Wandervereine damals eine Reaktion auf die Industrialisierung und deren negative Auswirkungen gewesen sei. Der Albverein habe schnell Zulauf bekommen. Heimat, Natur und Wandern - die prägenden Säulen der Organisation wurden von Wolf erläutert, wobei er anmerkte, dass man heute unbefangener mit dem viele Jahre verpönten Heimatbegriff umgehen könne. Schließlich überreichte Wolf im Namen des Vereinspräsidenten Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß eine Geburtstagsurkunde. Wie schon der OB vor ihm erhielt Wolf – da das neue Vereinsjahr im Zeichen der Socke steht – als Geschenk ein paar Strümpfe und kommentierte dies schlagfertig: „Auch wenn ich nicht Rauchfuß heiße, Socken kann ich brauchen.“ Rems-Murr-Gau-Vorsitzender Roland Luther überreichte eine Glocke für die Vorstandssitzungen und bekam – natürlich – Socken.
Für gute Laune sorgte mit Sängern der Liedertafel Johann Hahn, der aus Wüstenrot-Neuhütten, „in den blauen Bergen dort oben“ kommt und vorschlug, „wie am Lagerfeuer“ gemeinsam zur Klampfe zu singen. Unter anderem „Hoch auf dem gelben Wagen“ und „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ wurden angestimmt und lust- und kraftvoll geschmettert.
Einen Rückblick auf die Aktivitäten zum 125-Jahr-Jubiläum präsentierte Erich Lutz in Form von Foto- und Filmaufnahmen, die beispielsweise an das Rietenauer Stationentheater und Wanderungen mit französischen Freunden erinnerten. Dann wurde es magisch, denn der Zauberer Dieter Reinholz trat auf und zog das Publikum mit allerlei Tricks und Illusionen in seinen Bann. Schließlich bedankte sich Dietz mit Präsenten bei jenen, die in den vergangenen Jahren besonders aktiv waren und gratulierte den Jubilaren Manfred Nelles, Helmut Greiner und Willi Bauer zu ihrer 40-jährigen Mitgliedschaft. Mit fröhlichem Gesang und angeregten Gesprächen sollte die Veranstaltung ausklingen.